„Hate Speech“ und „Fake News“ versus Fakten und kritische Medienbildung
Im Seminar werden die Hintergründe über das Zusammenspiel von Medien- und Wahrnehmungssystem bei der politischen Meinungsbildung vermittelt. Thematisiert werden u.a. aktuelle Problemstellungen wie ›Fake News‹, ›Hate Speech‹ und ›Filterbubble‹. Auch der Umgang mit klassischen Medien, Bildern und Sprache findet im Seminar Beachtung, nicht zuletzt um den Begriff der ›Lügenpresse‹ im Rahmen der aktuell politischen Phänomene wie Identitäre Bewegung sowie Pe- und Thügida auf facebook und Co. einzuordnen. Wahrheitsbildung wird als medialer Prozess – vom Ereignis zur Botschaft – spielerisch erfahren.
Konkrete Fragen sind dabei
- Was sind Medien (Massenmedien …)?
- Welche psychologischen Effekte erzeugen sie bei uns?
- Wo liegt der Unterschied zwischen Manipulation und Information?
- Welchen Einfluss hat unser eigenes Selektionsverhalten?
- Gibt es so etwas wie eine Wahrheit?
- Wie können wir uns möglichst frei ein eigenes Bild davon machen?
- Wie entstehen unsere (Welt-) Bilder und Sichtweisen – auch auf andere Kulturen?
- Was ist überhaupt »guter« Journalismus – und was seine Probleme (am Beispiel Auslandsberichterstattung)?
- Wie unterscheiden sich soziale Netzwerke von klassischen Newsplattformen?
- Was ist die Filterblase und wie komme ich aus ihr raus?
Methoden
Diese und noch mehr Fragen werden im Seminar beantwortet – mit abwechslungsreichen Methoden, die wiederum in der Arbeit mit Jugendlichen eingesetzt werden können.
Gruppenarbeiten, Inputreferate, szenisches Darstellen, Bilder- und Sprachspiele, Live-Experimente, Methoden der Emotionalen Distanzierung von Inhalten, Fake-News-Debatten, Ratespiele zur Unterscheidung von Genres (Berichterstattung, Satire …), Spiele zur Wahrnehmung medialer Stereotype
Trainer*in
Mathias Rauh, cultures interactive e.V.
Der Trainer bewegt sich an den Schnittstellen zwischen Medien und Bildung für nachhaltige Entwicklung in Theorie und Praxis. Neben seinem Studium in Medienwissenschaft und Psychologie war er u.a. als Journalist in Spanien und Kommunikationskonzepter für Erneuerbare Energien in Costa Rica tätig und erhielt so detaillierte Einblicke in den praktischen Medienbetrieb. Anschließend rückten vor allem medienpädagogische und (entwicklungs-)politische Bildung in den Fokus seines Engagements. Nach einem aufbauenden Master in Kommunikationsforschung an der Universität Erfurt widmet er sich speziell dem Zusammenspiel von Globalisierung, Weltbildern und Medien. Diese akademisch verankerten Themen trägt er seit drei Jahren als Bildungsreferent und Projektkoordinator für den mohio e.V. dorthin, wo die wahren Agenten der Zukunft sitzen – ins Klassenzimmer.
Zielgruppe
Sozialpädagog*innen, Ausbilder*innen, Lehrkräfte, Bildungsbegleiter*innen, Berufseinstiegsbegleiter*innen, Schulsozialpädagog*innen, Ausbildungsbegleiter*innen, Case Manager*innen, Intergrationsbegleiter*innen, Fallmanager*innen und weitere interessierte Pädagog*innen
„War doch nur Spaß!?“ – Für eine gelingende Intervention bei diskriminierenden Einstellungen
„War doch nur Spaß!?“ begegnet Pädagog*innen in ihrem Alltag immer wieder, wenn abwertende Äußerungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit oder diskriminierende Haltungen geäußert oder gezeigt werden. Wie können Sie angemessen reagieren? Wie kann interveniert werden, ohne die Beziehung zum jungen Menschen zu gefährden? Und was erzeugt in solchen Situationen eigentlich meine Unsicherheit?
Seminarziele
Beispiele aus Ihrer Praxis werden professionell gerahmt durch die Vermittlung diverser Gesprächstechniken. Es geht um den Umgang mit vermeintlichen Argumenten, um die Kontrolle in Diskussionen zu bewahren und nicht zuletzt, um die eigene Sicherheit. Interventionsmöglichkeiten und deren genaue Umsetzung hängen stark von expliziten Settings und vorhandenen Ressourcen ab. Diese Abhängigkeit und sich daraus anbietender Interventionslogiken wird im Bildungsbaustein reflektiert, auf die eigene konkrete Praxis bezogen und mit Hilfe eines Barometers Radikalisierungsstufen visualisiert. Hierbei wird nicht allein die Person in den Blick genommen, die sich diskriminierend äußert, sondern auch das zuschauende Umfeld mit bedacht.
Methoden
Im Seminar werden systemisch-lösungsorientierte sowie biografisch-narrative Gesprächstechniken vermittelt und deren Vor- / Nachteile für eine Intervention erschlossen. Um Interventionen möglichst nachhaltig und nicht allein reaktiv zu gestalten, werden pädagogische Hebelpunkte entwickelt, die an individuellen Hinwendungsmotiven zu menschenverachtenden Einstellungen ansetzen.
Trainer*in
N.N., Distanz – Distanzierungsarbeit, jugendkulturelle Bildung und Beratung e.V. Weimar
Ein Bildungsbaustein von den Autor*innen des Buches „Den Einstieg in den Rechtsextremismus verhindern. Aufsuchende Distanzierungsarbeit gegen Radikalisierung bei jungen Menschen. Ein Leitfaden“. Verlag Barbara Budrich, 2024.
Zielgruppe
Sozialpädagog*innen, Ausbilder*innen, Lehrkräfte, Bildungsbegleiter*innen, Berufseinstiegsbegleiter*innen, Schulsozialpädagog*innen, Ausbildungsbegleiter*innen, Case Manager*innen, Intergrationsbegleiter*innen, Fallmanager*innen und weitere interessierte Pädagog*innen
Argumentationstraining gegen diskriminierende Äußerungen
„Das sind doch eh alles nur Wirtschaftsflüchtlinge, die sich hier ein schönes Leben machen wollen.“
Wie gehe ich mit tatsachenwidrigen Behauptungen und diskriminierenden Parolen um, wenn mein Gegenüber Argumente vielleicht gar nicht hören will? Wie entlarve ich Widersprüchlichkeiten, unlauteres Argumentieren und Befindlichkeiten, die möglicherweise hinter diesen Parolen stehen? Warum ist eine Entgegnung – auch der sympathischen Person gegenüber – so wichtig und welchen „Kniff“ gibt es, damit mir die beste Erwiderung nicht erst abends beim Schlafen gehen einfällt?
Seminarziele
In einem Argumentationstraining bieten wir Pädagog*innen eine Auseinandersetzung mit dieser Problematik an. Im Workshop erarbeiten wir anhand von Beispielsituationen aus Ihrem konkreten Arbeitsalltag, was möglicherweise hinter diskriminierenden Äußerungen stehen kann und wie sinnvolle Entgegnungen aussehen können. Wir diskutieren, wann eindeutiger Widerspruch unumgänglich ist, wo eine inhaltliche Debatte Sinn machen kann und wann Grenzen des Argumentierens erreicht sind. Mit Informationen, Rollenspielen und Auswertungen zu Argumentationsstrategien werden Sie für die Auseinandersetzung mit diskriminierenden Äußerungen gestärkt.
- erkennen diskriminierende Äußerungen (auch als Teil ihres Arbeitssettings und Alltags)
- reflektieren über Bedeutung und Notwendigkeit von Entgegnungen und finden ein bzw. bestärken Ihr Standing
- lernen diskriminierende Situationen zu analysieren und erkennen relevante Aspekte für die Strategieauswahl
- lernen Argumentationstechniken kennen und können Reaktionsstrategien diskutieren
- entwickeln, erproben und bewerten eigene Argumentations- und Reaktionsstrategien
Seminarinhalte
- Kennzeichen von diskriminierenden Äußerungen
- Schwierigkeiten im Umgang mit diesen
- Argumentationsstrategien und Reaktionsmöglichkeiten
- Ausprobieren am Beispiel von Situationen aus dem eigenen Berufsalltag
Methoden
Gruppenarbeit in verschiedenen Formaten, Kurz-Input, angeleitetes Rollenspiel, moderierte Diskussion zur Reflexion und Ergebnissicherung, Feedbackmethoden
Trainer*in
Angelika Heller, DGB-Bildungswerk Thüringen e.V.
Die Trainerin ist langjährig als Bildungsreferentin in der Erwachsenenbildung tätig und leitet seit vielen Jahren Argumentationstrainings für verschiedene Zielgruppen.
Zielgruppe
Sozialpädagog*innen, Ausbilder*innen, Lehrkräfte, Bildungsbegleiter*innen, Berufseinstiegsbegleiter*innen, Schulsozialpädagog*innen, Ausbildungsbegleiter*innen, Case Manager*innen, Intergrationsbegleiter*innen, Fallmanager*innen und weitere interessierte Pädagog*innen