Fortschritte und Herausforderungen bei der Unterstützung junger Menschen

Ende Oktober traf sich der Projektbeirat „LÜCKENSCHLUSS“ zu seiner regelmäßigen Sitzung im Landratsamt Greiz. Gemeinsam diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung und Projektteam über die Entwicklungen im vergangenen Jahr. Mit dabei waren die Teamleiterinnen für Vermittlung im Jobcenter, Frau Schott und Frau Hoffmann, die Leiterin des Jugendamtes, Frau Laslop, sowie Frau Lemke, Beauftragte für Chancengleichheit. Seitens unseres Vereins nahmen Michael Backhaus als Geschäftsführer, Regionalberaterin Sabine Grimm und die Integrationsbegleiterinnen Katharina Blochberger und Enikö Schröter an der Sitzung teil.

Der Projektbeirat spielt eine wichtige Rolle bei der Evaluation und Steuerung des Projekts. Hauptsächlich will der Beirat den Projektverlauf analysieren, um sicher zu stellen, dass die gesteckten Ziele auch erreicht werden. Neben einem regen Wissensaustausch werden lokale Entwicklungen in den Blick genommen. Schließlich wollen wir passgenaue Hilfsangebote für unsere Zielgruppe machen.

Diese Trends sind aktuell bei LÜCKENSCHLUSS im Fokus:

  1. Junge Menschen mit Migrationsgeschichte: Der Anteil von Teilnehmenden mit Migrationshintergrund ist von 11 % Ende 2023 auf 15 % gestiegen. Die Mehrheit dieser jungen Menschen stammt aus Syrien, während bisher keine geflüchteten jungen Menschen aus der Ukraine in das Projekt integriert werden konnten.
  2. Psychische Probleme auf dem Vormarsch: Ein alarmierender Anstieg wurde bei jungen Menschen mit psychischen Belastungen festgestellt. Waren Ende 2023 noch 32 % betroffen, sind es mittlerweile 54 %.
  3. Familien- und finanzielle Probleme: Der Anteil junger Menschen, die aufgrund familiärer Konflikte begleitet werden, liegt weiterhin stabil bei rund 50 %. Ebenso bleibt die finanzielle Notlage bei etwa der Hälfte der Teilnehmenden ein zentrales Thema.
  4. Herausforderungen im Bereich Wohnen: Das Projektteam ist bei etwa jedem zweiten jungen Menschen mit Unterstützungsbedarf im Bereich Wohnen aktiv.
  5. Fortschritte bei Arbeit und Ausbildung: Obwohl die Vermittlung in Arbeit oder Ausbildung nicht primär im Fokus steht, konnte eine Steigerung erzielt werden: Der Anteil der jungen Menschen, die eine Ausbildung oder Arbeit aufgenommen haben, stieg von 11 % (Ende 2023) auf 18 % (Ende 2024).

Ausblick und Pläne

Für das kommende Jahr ist ein Netzwerktreffen mit regionalen Akteuren geplant, um den Austausch zu intensivieren und weitere Unterstützungsangebote für die Zielgruppe zu entwickeln.

Das Projekt „LÜCKENSCHLUSS“ zeigt, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe, Jobcentern und anderen Akteuren ist, um den vielfältigen Herausforderungen junger Menschen zu begegnen. Gleichzeitig machen die neuesten Entwicklungen deutlich, dass insbesondere die psychische Gesundheit der Teilnehmenden verstärkt in den Blick genommen werden muss.

Lückenschlusss – Beratungsstelle für Jüngere im Landkreis Greiz

Das Projekt richtet sich an arbeitslose junge Menschen unter 30 Jahren im Landkreis Greiz, die besondere Unterstützung bei der sozialen und beruflichen Integration benötigen. Durch niedrigschwellige, aufsuchende Angebote sowie individuelle Beratung und Begleitung werden soziale Kompetenzen sowie Beschäftigungsfähigkeit gleichermaßen gefördert. Ziel ist die Stärkung der gesellschaftlichen und beruflichen Teilhabe als Voraussetzung für ein eigenverantwortliches Leben.

Lückenschluss