29.11.2011, Erfurt
Kein zweiter Bereich der staatlichen Daseinsfürsorge ist von einer derartig hohen Dynamik geprägt, wie sie dem Übergangssystem Schule – Beruf inne wohnt. Außergewöhnliche quantitative Herausforderungen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt prägten die berufliche Integration von benachteiligten Jugendlichen in den letzten beiden Jahrzehnten genauso, wie häufig wechselnde gesetzliche Rahmenbedingungen, unterschiedliche Kassenlagen, kurzlebige fachliche Trends, Programme, singuläre Modellprojekte und personelle Veränderungen bei den maßgeblichen Akteuren.
Nun, 2011, ist die Situation erneut eine andere – vor allem die qualitativen Herausforderungen an freie und öffentliche Träger der Jugend(berufs)hilfe wachsen. Weil Thüringen – mehr als je zuvor - auf die erfolgreiche berufliche Integration jedes Jugendlichen angewiesen ist. Die Fachtagung der Jugendberufshilfe Thüringen e.V. und des Thüringer Ministeriums für Soziales, Familie und Gesundheit verband die zentralen Themen „Lernen und Motivation“ mit Schwerpunkten der fachlichen Diskussion in der Jugendberufshilfe: Individualisierung, Inklusion, betriebliche Ausbildung von Benachteiligten und Lebensweltorientierung. Auch das braucht Thüringen!
Insgesamt nahmen 140 Fachkräfte und politische VertreterInnen teil.
Dr. Hartmut Schubert, Staatsekretär im Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit, eröffnete die Tagung und sprach dem Verein Jugendberufshilfe Thüringen sowie allen Fachkräften im Arbeitsfeld seinen Dank für die geleistete Arbeit und das hohe Engagement aus.
Herr Prof. Dr. Gerald Hüther begeisterte die anwesenden Fachkräfte mit seinem einstündigen Vortrag zu "Möglichkeiten der Potenzialentfaltung bei schwierigen Jugendlichen" und machte, im wahrsten Sinne des Wortes, Mut!
Zu seinen wissenschaftlichen Hintergründen, seinem Engagement und weiteren Veröffentlichungen verweisen wir auf www.gerald-huether.de.
Michael Kaden, Kompetenzagentur Jena - ÜAG gGmbH Jena; Caroline Liebau, Kompetenzagentur Kyffhäuserkreis - JBH Thüringen e.V.: Damit Übergänge gelingen - Case Management als Instrument für erfolgreiches Übergangsmanagement
Matthias Täckelburg, Jobcenter Kyffhäuserkreis: Jugend & Beruf - Kooperation zwischen SGB VIII, SGB III und SGB II im Kyffhäuserkreis
Dirk Kase, Jobcenter Erfurt: Instrumentenreform SGB II/ SGB III - Grenzen und Chancen für Angebote zur individuellen Förderung und Integration
Frank Spilling, Amt für Soziales und Gesundheit Erfurt: Das persönliche Budget für Menschen mit Behinderung - erfolgreich und übertragbar auf weitere Förder- und Unterstützungsbereiche?
Tilo Fiegler, Fachhochschule Erfurt: Potentiale des Sozialraums und Stadtteilorientierung
Bernhard Nagel, Stadtverwaltung Düsseldorf: Jugend-Job-Center Plus
Astrid Sammet, Gangway e.V., Team JobInn, Berlin: Die 7 Helden
Uwe Kramer, Personalleiter AWO AJS gGmbH (Erfurt): Personalentwicklungskonzepte im Pflegebereich - Benachteiligte im Focus?
Udo Bauer, Abteilungsleiter Personalentwicklung und Organisation, SWE Service GmbH: Gewachsenen Leistungsanforderungen in der betrieblichen Ausbildung -was Betriebe erwarten und wo sie Unterstützung benötigen - ein Erfahrungsbericht
Rene Joerges, Personalleiter IHI Charging Systems International GmbH Ichtershausen: Die Integration von Arbeitnehmer/innen mit Leistungseinschränkungen - eine (noch?) außergewöhnliche unternehmerische Entscheidung!
Zusammenfassung Forum 3
Dr. Gabriele Knapp, IN VIA Deutschland: Eine Pädagogik der Inklusion - die Prämisse der Vielfalt als pädagogischer Ansatz in der Jugendsozialarbeit
Antje Müller
Fon: 0361 422901-13
Fax: 0361 422901-30
antje.mueller@jbhth.de